Geschichte der Rohlfshagener Kupfermühle
Wo einst die Kupferhämmer klangen
im sagenreichen Bestetal,
wo schon die Alten Lieder sangen,
dort fährt man hin wie dazumal
Anton Franck 1916 – 2004
Dürfen wir Sie, liebe Besucher, die per Auto, Motorrad, Fahrrad oder der nahegelegenen Bahn kommen, um einige erholsame Stunden im Wald, am See, in unserem schönen Restaurant oder im idyllischen Kaffeegarten zu verbringen, einige Jahrhunderte in die Vergangenheit zurückführen?
Vor ca. 500 Jahren haben geschäftstüchtige Kaufleute den Lauf der Süderbeste bei Rohlfshagen aufgestaut und unterhalb des Staudammes eine Kupferschmiede mit drei großen Hammerwerken errichtet. Altkupfer wurde aufgekauft und in zwei Essen eingeschmolzen. In die in dem Fußboden aus Lehm und Ziegelgrus hergerichteten Formen goss man das flüssige Kupfer. Die erkalteten Barren wurden unter wuchtigen, durch Wasserräder angetriebenen Hämmern zu Platten und Haushaltsgegenständen verarbeitet. Die Fertigwaren brachte man auf Pferdefuhrwerken über holprige Straßen nach Bad Oldesloe, wo sie dann traveabwärts nach Lübeck verschifft wurden. Oder man unternahm eine Dreitagereise nach Hamburg, um dort den Absatz zu erhöhen. In den Herbst- und Wintermonaten errichtete man Meiler, in denen die Holzkohle zum Einschmelzen des Kupfers gebrannt wurde. Bereits 1580 wird ein Franck als Meister dieser Mühle aufgeführt. Ein Urenkel desselben erwarb am 1807 die Mühle käuflich. „Am 2. Februar 1807 kauft im gleichen mit der vorhandenen Kupferschmiedegerechtigkeit Jochim Anton Franck alle zu dieser Mühle gehörigen Gebäuden, Kohlhöfe und Ländereien samt dem Wasserleitungsteich, welche gesamte Stücke eine Landmaße von 8 Tonnen 2 Scheffel 74 Ruten und 2 Fuß enthalten für die Kaufsumme von 2500 Mark schleswig-holsteinischen Courant“.
Franck hatte bereits 1806 die Mühle mit dem Kupferschmiedegerät mit „Zufriedenheit“ in Besitz genommen. In dem Kaufkontrakt wird dieser Kupfermühle die Zollfreiheit gleich anderen in den Ämtern Trittau, Reinbek etablierten Kupferwerken zugestanden. Seit dieser Zeit ist die Kupfermühle im Besitz der Familie Franck. Die letzten Arbeiten der Schmiede waren Platten zur Ausbesserung des Daches der Marienkirche zu Lübeck anno 1899. Seit der Zeit ruhen die Hämmer. Ein Modell der alten Kupfermühle hat die Familie Franck dem Stormarnschen Dorfmuseum in Hoisdorf zur Verfügung gestellt.
Im Jahre 1863 holte sich Johann Anton Franck eine Konzession für die Gaststätte „Rohlfshagener Kupfermühle“. Am 1. August 1865 wurde die Hamburg-Lübecker Bahn eröffnet. Eine Haltestelle wurde auf Betreiben der Familie Franck in der Nähe der Kupfermühle gebaut. So kamen ganze Scharen von Ausflüglern und Gästen auch noch Jahre später über die Bahnstation „Kupfermühle“ ins Bestetal.
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